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Wer arbeitslos ist, will einfach einen Job. Doch wenn man dann einen Job hat, kann man aber trotzdem unglücklich werden.

Veröffentlicht am
22.10.2023
Karriere Führung Job Anerkennung Stress Jobsuche

Stress, fehlende Anerkennung, Probleme mit Kollegen oder Vorgesetzten?

Dass du unzufrieden im Job bist, kann viele Gründe haben. Die gute Nachricht: Angestauten Frust im Beruf kannst du oftmals bereits durch kleine Veränderungen beseitigen.

Hier zeige ich dir, wie du wieder glücklich im Job werden und motiviert zur Arbeit gehen kannst oder: wie du einen Neuen findest.

Drei Fragen sind wichtig, damit der Job wieder Spass und oder auch Sinn macht

Quälst du dich morgens aus dem Bett und schleppst dich mühsam zur Arbeit. Engagement und Leidenschaft für deine Arbeit spürst du schon lange nicht mehr. Allein der Gedanke an deinen Beruf frustriert dich und du weisst nicht, was du tun sollst: Solltest du deiner jetzigen Stelle noch eine letzte Chance geben oder ist es Zeit für einen neuen Job?

Bevor du voreilige Entscheidungen triffst und deinem Chef direkt die Kündigung auf den Tisch legst, solltest du kurz innehalten. Anhand dieser drei Fragen findest du rasch heraus, warum du eigentlich unglücklich bist und ob eine Kündigung wirklich die richtige Entscheidung ist.

1. Was genau ist das Thema?

Mach dir Gedanken darüber, was dir in deinem Job fehlt und für Unzufriedenheit sorgt: Sind es soziale Faktoren, wie fehlender Teamspirit oder mangelndes Lob seitens deiner Vorgesetzten? Liegt es an den Hierarchien in deiner Firma? Sind es deine Tätigkeitsschwerpunkte oder bestimmte Vorgaben, wie du deine Aufgaben zu erledigen hast?

Mach dir bewusst, was dich genau stört und warum. Stell dir gleichzeitig die Frage, was anders sein müsste, damit dein Job dir wieder gefällt. Das hilft dir dabei, sinnvolle Lösungen zu entwickeln, damit du wieder mit mehr Freude arbeiten kannst.

Manchmal entsteht Frust im Beruf bereits wegen Kleinigkeiten – viele Tropfen, die du kaum wahrnimmst, aber die das Fass irgendwann zum Überlaufen bringen. Ein Beispiel: Du bist mit einigen Abgaben in Verzug und dein Chef hält dich zusätzlich mit Extraaufgaben auf Trab. Ein Berg an Arbeit, der kaum zu bewältigen ist.

Doch damit nicht genug: Dazu klingelt ständig dein Telefon und im Büro herrscht ein Kommen und Gehen. Du kannst dich nur schwer konzentrieren und gerätst noch mehr in Stress. Ehe du es merkst, steigern sich deine Gedanken von „Bei der Hektik hier kann ich nicht arbeiten“ über „Das ist mir alles zu viel“ bis hin zu „Ich muss hier weg“.

Die Lösung für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist in diesem Fall denkbar einfach: Such das Gespräch mit deinem Chef. Schildere ihm oder ihr dein Problem. Bitte ihn um Entlastung und darum, Aufgaben abzugeben. Frage ihn zudem nach einer Möglichkeit, sich in einen anderen Raum zurückziehen, um dort ungestörter und konzentrierter zu arbeiten – zumindest so lange, bis dein Projekt beendet ist.
Falls Gespräche keine Änderungen bringen, überlege dir, was du an deinem Verhalten ändern könntest. Kannst du dich möglicherweise nicht gut genug abgrenzen? Müsstest du mehr delegieren? Brauchst du mehr Hilfe aus deinem Team? Bist du möglicherweise ein Perfektionist?
Nicht, dass du möglicherweise mit einem Burn-out endest.

Im Homeoffice-Corona-Jahr hatten noch nie so viele Menschen die Möglichkeit, genau so zu arbeiten, wie sie es schon immer wollten - und erst noch von zu Hause aus. Macht dir deine Arbeit aber trotz allem keinen Spass mehr, du hast bereits mit deinen Vorgesetzten und Mitarbeiter gesprochen: dann beantworte Frage 2.

2. Wie lange bist du schon unzufrieden?

Erinnere dich zurück: Wann hast du dich das erste Mal unglücklich im Job gefühlt? Und wann das letzte Mal glücklich? Gibt es bestimmte Auslöser für dein Unwohlsein?

In jedem Beruf gibt es Höhen und Tiefen. Übermässige Arbeitsbelastung, etwa aufgrund knapper Deadlines, ist ein häufiger Stressfaktor im Arbeitsalltag. Derartige Phasen sind jedoch meist nur von kurzer Dauer und kein Grund, gleich den Job an den Nagel zu hängen.

Arbeitnehmer übersehen irgendwann gerne, wie viel Gutes und Wertvolles sie an ihrer Arbeit haben, weil es für Sie selbstverständlich geworden ist. Das Schlechte dagegen halten sie sich immer wieder vor Augen. Das ist leider normal, denn so funktioniert unser Hirn.

Genau hier solltest du ansetzen: Mach dir Gedanken darüber, was du an deiner Arbeit magst. Lerne, deinen Job wieder zu lieben und schätze und anerkenne, was du an Leistung bringst. Beweise in schwierigen Situationen Kampfgeist: Streif die Ärmel zurück und geh die Herausforderung selbstbewusst an. Das anschliessende Gefühl, etwas Unmögliches geschafft zu haben, ist unbezahlbar und motivierend zugleich.

Tipp: Halte deine erreichten Ziele schriftlich fest. So hast du stets vor Augen, zu was du fähig bist. Gleichzeitig schaffst du eine solide Ausgangssituation für das nächste Mitarbeitergespräch oder die Gehaltsverhandlung. Das Problem besteht schon ZU lange? Auf zu Frage 3.

3. Was erwartest du von deiner Arbeit?

Wie stellst du dir deinen Traumjob vor – welchen Aufgaben möchtest du dich widmen und wie sollen deine Arbeitskollegen sein? Was müsste sich im Unternehmen verändern, damit du nicht mehr unglücklich im Job bist? Eventuell hilft dir hierbei ein Visionboard?

Vergleiche deine Wunschvorstellungen mit der Realität: Wäre es wirklich von Vorteil für das Unternehmen, wenn der unliebsame Geschäftsführer ginge, der besserwisserische Kollege in einem Projekt scheitert oder dein Lieblingsgericht in der Kantine serviert würde?

Manchmal erscheinen die Dinge schlimmer als sie eigentlich sind. Hand aufs Herz: Hat sich dein Berufsalltag wirklich in eine unerwünschte Richtung entwickelt oder könnte es an dir selbst liegen, dass du unzufrieden im Job bist? Betrachte deine Situation aus einem objektiven Blickwinkel und prüfe, ob deine Kritik und Zweifel gegenüber deiner Arbeit gerechtfertigt sind. Reflektiere dich dabei auch selbst und überlege dir, was du für dich ins Positive verändern könntest.

In vielen Fällen löst bereits ein einfaches Gespräch mit den Kollegen oder dem Vorgesetzten angestaute Probleme. Bring auf den Punkt, was dich stört.

Sprich an, was du dir wünschst. Sei nicht nur ehrlich zu dir selbst, sondern auch zu deinem Chef. Wichtig: Bleib idealerweise sachlich! Aber das wichtigste: Tu es.  Denn es gibt hier nur zwei Arten von Schmerz: Reue (nichts zu tun) oder Disziplin (das Problem angehen!).

Wer aber immer noch unglücklich im Job ist, muss handeln

Ein nerviger Vorgesetzter, schlechtes Arbeitsklima, zu wenig Lohn oder auch Unterforderung führen dazu, dass du dich in deinem Job immer weniger wohl fühlst. Enthält deine Pro-und-Contra-Liste mehr Punkte, die dich unglücklich machen und die du nicht beeinflussen kannst, ist es ziemlich sicher Zeit für einen Jobwechsel.

Nimm aber jetzt nicht den erstbesten Job. Du weisst doch jetzt hoffentlich, was du willst und was du nicht mehr willst. Wäge genau ab: Was muss der neue Job leisten, um dich glücklicher zu machen als der alte? Sechs klassische Treiber, die für das langfristige Glück verantwortlich sind:

  1. Arbeitnehmer und Job müssen gut zueinander passen
  2. Arbeitnehmer müssen Verantwortung am Arbeitsplatz übernehmen können
  3. Ehrliche Wertschätzung erfahren (sowohl monetär wie auch menschlich!)
  4. Arbeit als sinnstiftend empfinden
  5. Fair und respektvoll behandelt werden und...
  6. …ein positives Arbeitsklima vorfinden.

Erst wenn du für dich herausgefunden, welche(r) dieser Treiber dich persönlich am stärksten motiviert, wirst du die richtige Entscheidung treffen.
Wer arbeitslos ist, will einfach einen Job. doch wenn man dann einen Job hat, kann man aber trotzdem unglücklich werden.

Als JOB Coach behaupte ich: "So findest du garantiert deine Stelle!"

Meine 10 wichtigen Tipps aus über 10 Jahren Karriere-Coaching!

  1. Finde heraus, was du wirklich tun willst. Welche Variationen deines Suchbereiches gibt es noch?
  2. Recherchiere, welcher der über 2500 Berufen am besten zu dir passt.
  3. Erstelle smarte und passende Suchabos. Smart? Suche aufgrund deiner Kompetenzen, Präferenzen, Eigenschaften etc.
    Mehr ist mehr.
  4. Erstelle ein Dossier, das spannend und verständlich ist.
  5. Lass dich Finden!
  6. Nutze alle Ressourcen, Social Media, Netzwerke und den verdeckten Arbeitsmarkt.
  7. Verlass deine Komfortzone. Probiere etwas anderes.
  8. Frag Freunde und Experten, lies Ratgeber.
  9. Sende Aktivbewerbungen!
  10. Melde dich telefonisch vor- und nach dem Bewerben.
  11. Reagiere auf Absagen.
  12. Achte darauf, dass du nicht nochmal die gleichen Fehler machst wie beim letzten Arbeitgeber. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Oder willst du dein eigener Chef werden, dein eigenes Unternehmen gründen? Go for it!

MEIN WICHTIGSTER TIPP

Der Empfänger deiner Bewerbung ist nicht unbedingt auch der Entscheidungsträger. Eine Standardabsage sagt noch gar nichts über deine Chancen aus. Frag dich. Hast du wirklich alles probiert?  In den wichtigsten Jobbörsen und Netzwerktools findest du die relevanten Ansprechpersonen, Teamleiter, zukünftige Mitarbeiterkollegen. Probiere es über einen neuen Kanal oder eine neue Ansprechperson. Es geht immerhin um dich.
Hunderte von erfolgreichen Klienten sprechen eine klare Sprache. Es ist fast alles möglich. Und auch hier: Disziplin kann ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein.

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